Naturerlebnispfad als Aushängeschild
Assamstadt. Zur siebten Generalversammlung trafen sich die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins am Donnerstagabend. Rund ein Dutzend Interessierte nutzten die Gelegenheit, vor dem offiziellen Teil den aktuellen Stand am Dorfmuseum zu begutachten.
Im Anschluss startete die Versammlung mit der Begrüßung durch Arnold Nied im voll besetzten Nebenraum des Gasthauses Straußen. „Auch in 2018 ist wieder einiges bewegt worden, sodass wir feststellen können: Assamstadt würde etwas fehlen, gäbe es den Verein nicht“, fasste Vorsitzender Nied die Vereinsaktivitäten zusammen. Mit einer Schweigeminute wurde an die im Berichtsjahr verstorbenen Gründungsmitglieder Berthold Jesberger und Karl Schweikert gedacht. Als Ehrengäste begrüßte Nied von der Ansmann-Stiftung Helene Ansmann sowie Bürgermeister Joachim Döffinger.
Den Bericht des Vorstandes übernahm Georg Frank: Startete der Verein im Gründungsjahr 2012 aus dem Stand mit 138 Mitgliedern, konnte die Anzahl der Köpfe auf aktuell 186 gesteigert werden. Bereits seit 2017 wurden die Treffen der Vorstandschaft und Beiräte sukzessive zusammengelegt, erläuterte der Zweite Vorsitzende. Da sich die Zusammenarbeit sehr gut eingespielt habe, konnten so die Sitzungstermine insgesamt reduziert werden. „Die Gruppen machen sehr, sehr viel“, sagte Frank im Vorgriff auf die Beiträge der Projektleiter. Das spiegele sich auch an den regelmäßigen Berichten im Amtsblatt wider. Allerdings passiere auch so manches im Hintergrund, das auch genannt werden müsste. Ein gutes Beispiel hierfür sei die LEADER-Förderung. Ob für die Antragstellung, Abstimmungsgespräche im Rathaus oder die Treffen in Buchenbach. Dafür hatten einzelne Mitglieder einen immensen Zeitaufwand beigesteuert. Schließlich hatte sich der Aufwand gelohnt, und die größten Investitionen im abgelaufen Jahr schmälerten durch die Förderung die Finanzen des Vereins nur geringfügig. Dank Spenden und Mitgliedsbeiträgen konnte Bernd Scherer über eine solide Kasse berichten. Prüfer Alfred Imhof bescheinigte dem Kassier eine einwandfreie Buchführung.
Das Kernstück der Versammlung bildeten die Berichte aus den sechs Projektgruppen.
Auf Einladung von Ministerpräsident Kretschmann fand im Dezember ein Mundart-Kongress in Stuttgart statt, an dem auch Rudolf Frank teilgenommen hatte. So freute sich der Brauchtums-Projektleiter, dass die Dialekt-Pflege offensichtlich auch ein ernstes Anliegen für die Landesregierung ist und fühlte sich für die Gruppe bestätigt: Dort wird der Dialekt etwa mit dem Heimatkalender gepflegt, der auch für das aktuelle Jahr wieder gut angenommen wurde. Ein Highlight war wieder einmal der Heimatabend. Es gab nicht nur Sketche im Dialekt. Vor allem mit der Verpflichtung der Jacob-Schwestern hatte Frank aufs richtige Pferd gesetzt: Die Markelsheimer passten mit ihrer Stubenmusik und den heiteren Mundart-Texten einfach perfekt zum Thema.
Ach wenn es noch viel Arbeit gibt geht es am Dorfmuseum kontinuierlich voran, wie Arnold Nied berichtete. 2018 war geprägt von der Renovierung des Obergeschosses und des Treppenhauses, mit dem Ziel, den Zustand möglichst in das Baujahr 1938 zurückzuversetzen. In liebevoller Kleinarbeit wurden etwa Borden gestupft oder Riemenböden instand gesetzt. Das alles geschah unter fachkundiger Anleitung eines Restaurators. Unter Gegenständen, die ins Archiv aufgenommen wurden, befanden sich Kuriositäten wie eine Buschelbindemaschine oder Perlenkränze, die in der Winterzeit als Gräberschmuck dienten.
Für die Gruppe „Junge Erwachsene & Familien“ stand 2018 ganz im Zeichen des Großprojektes Naturerlebnispfad am Sportplatz. Fünf der acht Stationen des mit LEADER geförderten Rundweges wurden bereits fertiggestellt, der Rest soll im laufenden Jahr erfolgen, berichtete Projektleiter Andreas Sturm. Aufgrund des schlechten Wetters musste die Nikolausaktion kurzfristig in die Asmundhalle verlegt werden. Trotzdem kamen 120 Kinder mit Eltern und Großeltern, um gemeinsam den Nikolaus herbei zu singen.
Die letze Kultur-Veranstaltung mit Annette von Bamberg war sehr gut besucht und insgesamt ein schöner Erfolg, berichtete Bernd Scherer. Für März 2020 sei bereis ein weiterer Auftritt des in Assamstadt beliebten Kabarettisten Mäc Härder anvisiert.
In 2018 wurde die Restauration der Bildreliefs an den Kreuzwegstationen abgeschlossen, berichtete Robert Stumpf. Nachdem der Kreuzweg saniert wurde, ist als nächstes Projekt die Kreuzigungsgruppe im Steffeskirchle an der Reihe, erläuterte der Projektleiter „Erhalten & Gestalten“. Aus diversen Töpfen konnte hierfür bereits die Finanzierung sichergestellt werden. Nach Begutachtung durch den Steinbildhauer Elmar Göbel wurden zwölf Bildstöcke auf der Prioritätenliste als „dringend renovierungsbedürftig“ vermerkt.
Wanderwegewart Walter Frank führte wieder diverse Themenwanderungen durch. An den 12. Taubertäler Wandertagen wurde in Assamstadt der Bildstockwanderweg 2 gelaufen. Für die Pflanzaktionen entlang des Kirschblütenweges konnten bereits zehn Hochzeitspaare gewonnen werden, die jeweils eine Baumpatenschaft übernahmen. Routineaufgaben der Gruppe waren außerdem etwa die Überprüfung und Pflege der bestehenden Wanderwege.
Die mit LEADER geförderten Projekte, die von der Gruppe „Erhalten & Gestalten“ und „Wanderwege“ gemeinsam bearbeitet wurden, waren die Renovierung der Friedhofskapelle, der Kreuzweg und die Bildstockwanderwege.
In seinem Grußwort dankte Bürgemeister Joachim Döffinger den Aktiven im Verein für ihr ehrenamtliches Engagement: „Von dem was ihr tut, haben alle Bürger, etwas davon – egal ob Groß oder Klein.“ Unter anderem hob er den Naturerlebnispfad als künftiges Aushängeschild für die Gemeinde hervor. Danach übernahm der Schultes die Aufgabe, die Mitglieder nach der Entlastung der Vorstandschaft zu fragen, die positiv und einstimmig ausfiel. Bürgermeister Döffinger und die Vereinsspitze nutzten die Gelegenheit, sich gegenseitig für die gute Zusammenarbeit zu bedanken, bevor der offizielle Teil der Veranstaltung in lose Gespräche überging.
Beim Rundgang durch das Dorfmuseum im sogenannten Rosenzimmer (links im Bild Vorsitzender Arnold Nied).