Heimat- und Kulturverein in Assamstadt zieht Bilanz

Vielfältige Aktivitäten in sechs Projektgruppen – Langzeitprojekt Dorfmuseum startet

In der ersten Mitgliederversammlung nach Gründung Anfang 2012 wurde positiv Bilanz gezogen: Dank effizienter Strukturen konnten bereits in der zweiten Jahreshälfte sichtbare Ergebnisse präsentiert werden.  

Assamstadt. Sicher wollten viele aus erster Hand erfahren, was sich seit der Gründung des Heimat- und Kulturvereins am 8. März 2012 alles getan hat. Dass mit rund 50 Anwesenden knapp ein Drittel der Mitglieder zur ersten Mitgliederversammlung am Donnerstag, 18. April, kamen, sorgte beim Vorsitzenden Arnold Nied schon bei der Begrüßung für gute Laune. 

„Ab dem Startschuss Anfang März ging es Schlag auf Schlag“, leitete Georg Frank den Jahresbericht des Vorstandes ein. Denn eine erste Vorstands- und Beiratssitzung wurden noch im Gründungsmonat abgehalten. Fünf Vorstands- und drei Beiratssitzungen waren es insgesamt in 2012. Schnell wurden tragfähige Strukturen geschaffen, wie die Erläuterungen des zweiten Vorsitzenden Frank zu den „Spielregeln“ im Verein offen legten. Hierzu zählt auch die Budgetplanung, welche jeder Projektleiter zu Jahresbeginn vorlegt, sodass die Ausgaben stets nachvollziehbar und transparent sind.

Was ist kurzfristig realisierbar, wofür wird eine längere Anlaufphase benötigt? Nachdem die Strukturen standen, kam man ebenso zielstrebig auf die Inhalte zu sprechen: Im Beiratsgremium aus Vorständen und Projektleitern wurden Ideen gebündelt und die daraus erwachsenen Aufgaben mit Prioritäten versehen. Ab der zweiten Jahreshälfte könne man schon von erreichten Zielen sprechen, die mit einer positiven Resonanz aus der Bevölkerung einhergingen, so Georg Frank.

Über die Finanzen des Vereins klärte Kassier Bernd Scherer auf: Da es 2012 noch keine großen Investitionen gab, ist aktuell ein gutes Polster vorhanden. Sauber, ordnungsgemäß und übersichtlich sei die Kassenführung, so Gerhard Hammel, der die Kasse mit Alfred Imhof geprüft hatte. „Ich bin froh, dass der Heimat- und Kulturverein da ist“, sagte Bürgermeister Joachim Döffinger. Unisono stimmten die Mitglieder für die vom Schultes durchgeführte Entlastung der Vorstandschaft.

Den Reigen der Projektleiter-Berichte eröffnete Rudolf Frank mit dem Thema „Brauchtumspflege“: Zwei Mitglieder seiner sangesfreudigen Gruppe haben jeweils ein Heimatlied gedichtet. Für die Dialektaufarbeitung zeichnen sich Doris Jäger und Priska Nied verantwortlich, die hierzu in Kontakt mit der Uni Würzburg stehen. 2014 soll außerdem ein Kalender mit historischen Assamstadter Motiven und Sprüchen im Dialekt erscheinen. Erste Zeitzeugendokumente mittels Interviews wurden auf Video gebannt – allerdings sucht der Verein dringend Helfer, die sich um die Aufbereitung dieser Videos sowie die Archivierung historischen Materials im Generellen kümmern.

Arnold Nied berichtete über das Ringen im Hintergrund um ein geeignetes Gebäude für das Dorfmuseum zu finden. Im Ortsmittelpunkt wurde mittlerweile ein Objekt erworben, welches unter dem Hausnamen „Schulze Bernhard“ geläufig ist: Mit Wohnhaus, Scheune, ehemalige Stallungen und Gewölbekeller. Und der Vorsitzende machte deutlich: „Dies ist ein zentrales Projekt, da sämtliche Gruppen damit verbunden werden können.“ Max Ertel, Projektleiter „Dorfmuseum“, stellte die Bandbreite dar, was ein Dorfmuseum alles beinhalten könne, bis hin zum Treff und Veranstaltungsort. Doch zuerst seien Mängel an der Hülle zu beheben.

Die Gruppe „Erhalten und Gestalten“ um Robert Stumpf begann noch in der ersten Jahreshälfte 2012 mit kleineren Instandsetzungsarbeiten. Zudem wurden Vorarbeiten für größere Projekte, wie die Restauration der Kreuzwegstationen, geleistet. Stumpf kümmert sich auch um die Erfassung aller Kulturdenkmäler für das Geoinformationssystem des Landratsamtes: 68 Klein- und Kulturdenkmäler hat der Projektleiter bisher gezählt. Wichtig war uns, Vereinsaktivitäten im Gründungsjahr für die Bevölkerung sichtbar zu machen“, sagte Andreas Stürmer („Junge Erwachsene & Familien“). Dies tat die Gruppe mit der Beteiligung am Ferienprogramm und der erfolgreichen Wiederbelebung der Nikolausaktion am Steffeskirchle. Mit der Auswahl der Veranstaltungen hatte Anja Scherer ein glückliches Händchen bewiesen – ob Kabarett, Benefizveranstaltungen oder Erziehungs-Vortrag, alles war sehr gut besucht. Walter Frank leitet die Projektgruppe „Wanderwege“. Schnell habe sich erwiesen, dass bei der Beschilderung ein großer Nachholbedarf besteht. In Abstimmung mit dem Tourismusverband wird der Rundwanderweg des „Lieblichen Taubertals“ LT21 verlegt werden, damit dieser künftig besser an den Sehenswürdigkeiten vorbeiführt – nach umfangreichen Vorarbeiten wird in Kürze die Neubeschilderung gestartet.

Bürgermeister Döffinger und Vorsitzdender Nied sind sich einig: Die Zusammenarbeit zwischen politischer Gemeinde und Heimat- und Kulturverein funktioniert gut. Nied sprach einen besonderen Dank an die Gemeinde aus für die finanzielle Unterstützung beim Grundstückskauf für das Dorfmuseum. Weitere Dankesworte galten Edgar Ansmann und der Ansmann-Stiftung: Nicht nur im Hinblick auf die finanzielle Förderung, welche dem Verein erlaubt von Anfang an seine eigentlichen Aufgaben zu verfolgen. Sondern auch wegen dem Engagement im Vorfeld, das zur Gründung des Heimat- und Kulturvereins führte.

Nach dem offiziellen Teil kam es zu intensiven Gesprächen zwischen den Mitgliedern, während die sangesfreudigen Heimatvereinler die eigenen Lieder probten und das Gasthaus damit sozusagen klanglich erhellen. Gegen 23 Uhr fand die harmonisch verlaufene Mitgliederversammlung ihren Abschluss.

 

Ziemlich genau ein Jahr nach der Gründung kam der Heimat- und Kulturverein wieder im Gasthaus Straußen zur ersten Mitgliederversammlung zusammen.

 

 

An zentraler Stelle konnte der Heimat- und Kulturverein ein Anwesen mit Wohnhaus erwerben (weißes Haus im Vordergrund), um ein Dorfmuseum einzurichten.